Ausinstrumentierte Dynamik von Philipp Dangas

Von Richard Wagner bis zur symphonischen Welt-Musik

Einleitung zur ausinstrumentierten Dynamik

Der Begriff Dynamik auf die Musik bezogen meint die unterschiedliche Lautheitsgrade. In den Grundwerten dargestellt wie forte [ italienisch: forte = stark, laut, kräftig ] und piano [ italienisch: piano = still, leise, zart ] und ihren Steigerungen. Es betrifft auch die Übergänge zwischen den verschiedenen Grade crescendo und decrescrendo und die Akzentuierung sf [ italienisch: sforzato = mit plötzlicher Betonung ].

Beitrag zur ausinstrumentierten Dynamik

Doch gibt es einen feinen Unterschied zwischen der Lautheit und der Lautstärke. Ein Beispiel: ein zwei­gestrichenes »c« (bei gleicher Lautheit) ist von unterschiedlicher Lautstärke. Je nachdem ob etwa Celli spielen, Klarinetten oder Harfen. Natürlich sind beide Phänomene eng miteinander Verknüpft. Ausinstrumentierte Crescendi als Beispiel, sind sowohl Crescendi der Lautstärke als auch der Lautheit. Dem zu folge ist der Zusammenhang zwischen der Instrumentation und der Dynamik nachvollziehbar und von größter Wichtigkeit.

Sie ist von essenzieller Wichtigkeit und bildet mit das Fundament dieser Musik. In der „symphonischen Welt-Musik“ werden nicht nur indifferente Klanggebilde durch die Dynamik überformt. Sie kann auch als struktur­verstärkendes Element fungieren. Sie kann den Ausdruck melodischer, harmonischer und rhythmischer Verläufe wesentlich Unterstützen. Zudem kann sie den formalen Aufbau verdeutlichen.

Ausinstrumentierte Dynamik ist bereits in der Komposition angelegt. Dadurch werden alle Voraussetzungen für eine optimale Aufführung erfüllt. Das bedeutet, dass die Qualität des Orchesters und seine einzelne Musiker weniger Wichtigkeit sind.

Ausinstrumentierte Dynamik bei Richard Wagner

Eines der besten Beispiele dazu finden wir im Schaffenswerk von Richard Wagner. Schauen wir uns den betreffenden Partiturausschnitt an. Im ersten Takt des Vorspiels zur Götterdämmerung wird ein forte verwirklicht, durch 3 Oboen, 3 Klarinetten, 2 Hörner und 1 Bass-Trompete.

Im 2 Takt des Beispiels wird ein piano verwirklicht und zwar durch 3 Große Flöten, 1 Englisches Horn, 2 Fagotte, 2 Tenor-Tuben, 2 Bass-Tuben, 1 Kontrabasstuba und 12 Violoncelli. Die Auflistung der teilnehmenden Instrumenten macht eins deutlich, dass 2 unterschiedliche Instrumentengruppen für die Umsetzung der forte > piano - Akkorde verantwortlich sind. Zur Partitur- und Tondatei des Beispiels "Ausinstrumentierte Dynamik"

Die grafische Darstellung der Amplitude

Damit ist die Spreizung der Schwingung gemeint. Zur Seite mit Infos zur grafischen Darstellung der Amplitude.

Sie macht den bruchlosen Übergang sichtbar. Zwischen dem forte [ italienisch: forte = stark, laut, kräftig ] und dem piano [ italienisch: piano = still, leise, zart ]. Die eine Instrumentengruppe ist mit der Realisierung des forte betraut worden. Und die andere Instrumentengruppe mit dem piano. Die Instrumentation erfüllt hier die Aufgabe, mögliche Schwächen der Aufführung vorzubeugen. Obwohl der Übergang sich fließend Gestaltet, die Lautstärke stufen verlieren nicht ihre Identität. Also, die Gesamtheit jener Eigenschaften die von anderen Unterscheidbar machen. Und das wurde als die „Kunst des Übergangs“ von Richard Wagner bezeichnet. Zudem beeinflußt die ausinstrumentierte Dynamik die Klangwirkung der Akkorde.