Bau und Funktion der Violine - Philipp Dangas

Bau und Funktion der Violine

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Kurzbeschreibung der Grafik: Bauteile der Violine in kleiner Darstellung

Der Hals hat eine Länge von ca. 13 cm und das Griffbrett von ca. 27 cm Länge, welches ca. 14 cm über den Korpus (ca. 35 - 36 cm) hinaus ragt. Der (Ober-)Sattel am oberen Griff­brettende, über den die Saiten in den Wirbelkasten zu den Wirbeln laufen, dienen zum Stimmen der Saiten. Die Schnecke am Ende des Halses, oft durch besondere Gestal­tung Erken­nungs­merkmal eines guten Geigenbauers.

Der Korpus: Die Decke ist der mit den F-Löchern versehene, gewölbte, aus Fichtenholz gefertigte obere Teil, fast immer aus zwei in der Mitte zusammen­geleimten Hälften. Die Decke funktioniert als schwin­gende Membran, mit der eines Lautsprechers vergleichbar.

Der Boden ist meist aus Ahorn gefertigt, ebenfalls gewölbt, im Gegensatz zur Decke jedoch manchmal aus nur einem Stück gefertigt, was an der Maserung des Holzes sehr gut zu erkennen ist. Die Zargen sind die Seitenteile des Instrumentes zwischen Boden und Decke und mit diesen verleimt, meist aus demselben Holz wie der Boden.

Der Steg ist auf die Decke aufgesetzt, über ihn laufen die Saiten, deren Schwingung er auf den Korpus überträgt. Er besteht aus feinjährigem Ahorn. Am Saitenhalter kann mit Feinstimmrädern eine genaue Stimmung vorgenommen werden. Die Henkelsaite befestigt den Saitenhalter am Endknopf. Der Bass­balken, wichtig für gute Klangbalance, übertragung der Schwingungen auf die Decke und die Stabilität derselben. Er verläuft direkt unter dem Stegfuß, der die Vibrationen vor allem der zwei unteren Saiten auf die Decke überträgt.

Der Stimmstock (die Seele), dessen präzise Platzierung den Klang der Violine erheblich beeinflusst und reguliert. Er wird zwischen Decke und Boden nur geklemmt, leicht versetzt zu dem Stegfuß, der die Schwingungen vor allem der zwei oberen Saiten überträgt. Der Lack schützt das Holz des Instrumentes vor Umwelteinflüssen, konserviert dessen Schwingungseigenschaften und kann den Klang bei fachmännischer Anwendung auch noch deutlich verbessern. Ober-, Unter- und Endklötze, sowie Reifchen im Innern des Korpus dienen der Stabilisierung der Zargen. Einlage beziehungsweise Ader können den Rand der Decke und des Bodens verzieren.

Der Kinnhalter erleichtert das Halten des Instruments zwischen Kinn und Schulter, ebenso die Schulterstütze, die aber -wie der Kinnhalter- bei barocker Spielweise lieber weggelassen wird. Quelle: Hans Kunitz „Die Instrumentation“.

Klangbeispiel zu der Violine [„24 Capricci“ von Nicoló Paganini ] Download-Größe: 249 Kilobyte
Bauteile der Streicher im Überblick
Bauteil Beschreibung
Sattel Eine recht kleine Leiste am Ende des Griffbretts. Über der die Saiten zu den Wirbeln geführt werden.
Griffbrett Auf dem Hals aufgeleimtes Brett, auf welchem der Spieler die Saiten niederdrückt.
Saiten Es elastischer Körper der aufgespannt wird. Mittels streichen, zupfen oder schlagen wird die Saite in Schwingung versetzt und zum erklingen gebracht.
Steg Auflage für die Saiten. Sie begrenzt die freischwingende Strecke und überträgt die Schwingungen auf den Resonanzkörper.
Zarge Zur Decke rechtwinklig verlaufende Seitenwand des Korpus.